Reflux

Reflux

Der vesikorenale Reflux tritt mit einer Häufigkeit von 16–17% auf, wobei mit 85% vorwiegend Mädchen betroffen sind. Bei einem solchen vesikorenalem Reflux, also einem Zurückfließen von Urin aus der Harnblase in die Nieren, ist ein normalerweise an der Harnblase angelegtes Rückflußventil nicht oder nicht ausgereift angelegt. Führendes Symptom eines solchen Refluxes ist dann der Harnwegsinfekt, der aufsteigend eine Nierenbeckenentzündung – eine gefürchtete Komplikation – verursachen kann.

Bei bis zu 70% der Kinder mit fieberhaftem Harnwegsinfekt findet sich ein Reflux. Die Wahrscheinlichkeit der Spontanheilung eines Refluxes ist im 1. Lebensjahr sowie bei geringgradigem und einseitigem Reflux am höchsten. Der Zeitraum bis zur Ausreifung des Rückflussstoppmechanismusses kann durch eine Infektprophylaxe mit einem Antibiotikum überbrückt werden (konservative Therapie). Durchbruchsinfekte unter der Therapie, hochgradige Refluxe, Verlust an Nierenfunktion, weitere Fehlbildungen und schlechte Zusammenarbeit der Patienten stellen Indikationen zu einer operativen Korrektur dar. Bei Mädchen sollte eine Entscheidung zur Operation weiter gestellt werden (höheres Risiko für Harnwegsinfekte, Schwangerschaft). Die Erfolgsraten der operativen Verfahren liegen bei über 90%.